Betriebe sind entscheidend für den Erhalt unserer Demokratie. Sichere Arbeitsplätze und gelebte Mitbestimmung sind der Kern dessen, was wir unter „Gute Arbeit“ verstehen – sie schaffen Sicherheit und fördern das Vertrauen in unsere demokratischen Werte.
Das sind keine Nebensächlichkeiten, sondern Eckpfeiler einer stabilen Gesellschaft. Gerade in Zeiten zunehmender antidemokratischer Tendenzen tragen Unternehmen eine gesellschaftliche Verantwortung. Das bedeutet: Arbeitgeberseite und Arbeitnehmervertretungen müssen an einem Strang ziehen.
Wir erwarten, dass Arbeitgeber*innen die Bedeutung dieser Aufgabe erkennen und gemeinsam mit uns an einem demokratischen Betriebsklima arbeiten. Es braucht ein Umfeld, das Mitbestimmung ermöglicht und fördert. Das bedeutet auch, dass demokratische Prozesse im Betrieb ernsthaft gelebt und nicht als Formalität behandelt werden. Führungskräfte haben dabei eine Schlüsselfunktion. Sie müssen vorleben, dass demokratisches Handeln im Betrieb nicht optional ist.
Ein gelungenes Beispiel ist hier die Kampagne „Der Demokratie eine Stimme geben“ der Stadtwerke Kiel. Solche öffentlichen Positionierungen stärken nicht nur das Betriebsklima, sondern senden auch nach außen ein deutliches Signal: Demokratische Grundwerte und Mitbestimmung haben in unseren Unternehmen einen festen Platz.
Es genügt nicht, Diskriminierung in Betriebsvereinbarungen oder Internetnutzungsrichtlinien zu ächten – auch im realen Arbeitsalltag muss ein klarer Kurs gefahren werden. Arbeitgeber*innen müssen klarmachen, dass Fehlverhalten sanktioniert wird, wenn Kolleg*innen gegen die Grundsätze zur Demokratie und Mitbestimmung verstoßen. Verfassungsfeindliche Symbole, rassistische oder antisemitische Äußerungen und Handlungen haben in unseren Betrieben keinen Platz.
Demokratie ist nichts Abstraktes. Es geht um Mitbestimmung in der täglichen Praxis, um Entscheidungen, die alle betreffen. Daher sollten wir als Arbeitnehmervertretungen die Belegschaften bei wichtigen Entscheidungen aktiv einbinden. Nur so kann Demokratie geübt werden – und das stärkt sie nachhaltig. Es geht hier nicht um eine Einheitslösung, sondern um betriebs- und branchenspezifische Antworten. Jeder Betrieb ist anders, doch das Prinzip bleibt gleich: Es geht um demokratische Teilhabe aller Mitarbeitenden.
Der Erfolg demokratischer Werte im Betrieb erfordert es auch, antidemokratische Tendenzen klar zu entlarven. Besonders die AfD versucht immer wieder, sich als „Partei der kleinen Leute“ darzustellen – was sie nicht ist. Diese Partei bietet abhängig Beschäftigten nichts außer Spaltung und Hass. Sie steht Gewerkschaften, Mitbestimmung und Solidarität feindlich gegenüber.
Demokratie am Arbeitsplatz ist nicht nur ein Recht, sondern eine Verantwortung, die von allen getragen werden muss. Ein gutes Betriebsklima, sichere Arbeitsplätze und die Gewissheit, dass Diskriminierung und Hetze geahndet werden, schaffen eine Atmosphäre des Respekts und der Solidarität.
In einer Welt, die zunehmend polarisiert ist, braucht es mutige Betriebe, die klare Kante gegen antidemokratische Tendenzen zeigen. Demokratie in unseren Betrieben zu leben, ist ein langfristiger Prozess, den die Arbeitgeberseite und Arbeitnehmervertretungen gemeinsam gestalten müssen. So stellen wir sicher, dass demokratische Werte nicht nur Worte auf dem Papier bleiben.
Denn Demokratie muss von allen aktiv gelebt werden. Deshalb müssen wir mit allen Beschäftigten wieder ins Gespräch kommen. Es reicht nicht aus, bei Wahlen ein Kreuzchen zu machen, sondern große Teile der Gesellschaft müssen sich immer in politische Prozesse einbringen.
Meckern war gestern, einmischen ist Zukunft!
(Text: Andreas Kahlert, Sprecher der Bundesfachgruppe Wasserwirtschaft)
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